Angeblich hatte sich Kaiser Heinrich III. nach dem frühen Tod seiner Frau bis über beide Ohren in seine bildhübsche Tochter Mathilde verliebt. Diese wies ihn aber stets angewidert zurück und betete vergeblich zu Gott, dass er ihre Schönheit in Hässlichkeit verwandele, damit ihr Vater von ihr abließe.
Eines Tages wandte sich Mathilde in ihrer Not an den Teufel. Dieser kam auch prompt und bot ihr in dieser Angelegenheit seine Hilfe an. Sie handelte mit ihm aus, dass ihre Seele dem Teufel gehört, wenn dieser sie drei Nächte in Folge schlafend antrifft. Mathilde hielt sich in den folgenden Nächten wach, indem sie webte und stickte. Sobald sie einzuschlafen drohte, bellte ihr Hündchen Quedel, so dass sie wieder hellwach wurde.
Der Teufel aber fühlte sich überlistet und wurde wütend. Voller Zorn schlug er Mathilde seine Krallen ins Gesicht. Dadurch wurde sie so entstellt und hässlich, dass ihr Vater jegliches Interesse an ihr verlor.
Mathilde jedoch ließ zu Ehren ihres Hundes Quedel die Abtei Quedlinburg errichten, wo sie fortan selbst ein Gott zugewandtes Leben führte.