Einst hatte ein Schmied in Helbra einen Kobold, der sämtliche Schmiedearbeiten für ihn anfertigte. Jahrelang brauchte sich der Schmied um nichts mehr zu kümmern, da ihm der gute Kobold jede auch noch so aufwendige Arbeit abnahm.
Doch eines Tages wollte der Schmied wieder selbst seinem Handwerk nachgehen und so dachte er darüber nach, den Kobold loszuwerden. Er hörte, wenn man einem Kobold Kleidung schenkt, würde dieser das Haus für immer verlassen… Also ließ er eine schöne kleine Gewandung anfertigen.
Es waren wirklich trollige Kleider, mit Kapuze und winzigen Schuhen. Als der Schneider die Kleider brachte, legte er diese auf den Amboss. Dann wurde der Kobold gebeten diese anzuziehen. Als der Kobold nun im neuen Gewand dastand, sagte der Schmied zum Schneider: „Nimm den Kobold als Lohn mit und er wird Dir für alle Zeiten nützlich sein.“
Das machte den Kobold traurig. Er legte einen Nagel auf den Amboss und haute diesen mit einem gewaltigen Schlag in zwei Stücke. Dann legte er die beiden Hälften übereinander und schlug erneut zweimal darauf und so entstand ein kunstvolles Kreuz. Schließlich verließ der Kobold die Schmiede und man sah ihn nimmermehr.
Das Kreuz soll 1000 Thaler wert gewesen sein, so dass der Schmied für lange Zeit ausgesorgt hatte. Trotzdem bedauerte er oft zutiefst, dass er den Kobold so unrühmlich entlassen hatte.