Der wilde Jäger Hackelberg

Vor langer Zeit war ein Jägermeister, namens Hackelberg, auf der Burg Wendelsteinein angestellt. Er war überaus treffsicher und liebte es seine Jagdhunde abzurichten. Niemand beherrschte das Waidwerk so wie er. Zu dieser Zeit herrschte im ganzen Wald ein gesundes Gleichgewicht und seine Aufgabe war es, dieses aufrecht zu halten. Man erzählte seine vortrefflichen Jagdgeschichten sogar am Fürstenhof von Sachsen-Weißenfels und weckte dadurch die Neugier des Herzogs. Kurzer Hand wünsche dieser sich, am 08. August im Jahre des Herrn 1715, im Forst Ziegelroda, eine große Treibjagd zu veranstalten. Man setzte über 250 Bauern als Jagdhelfer ein, um das Wild vor die Flinten der Adeligen zu treiben. Was folgte war ein Gemetzel! An diesem Tage wurden über 500 Stück Wild dahingestreckt. Dieses Ereignis hatte den Jäger Hackelberg verändert. Sein Lebenswerk war zerstört uns seine Energie war aufgebraucht… Auf dem Sterbebett schickte er einen letzten Wunsch an den Herrgott: Dieser möge ihm doch gestatten, bis zum jüngsten Tage weiter zu jagen. Für sein Grab wählte er den Ort, wo heute mitten in seinem Revier das sogenannte „Prinzenhäusschen“ steht. Sein letzter Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Seid auf der Hut! Viermal im Jahr ertönt nachts ein schreckliches Hornblasen und Hundegebell im Wald. Danach geht der wilde Jäger mit seiner Meute auf die Pirsch und rauscht durch die Lüfte. Wehe dem, der sich ihm in den Weg stellt. Hat man ihn gesehen und geht am folgenden Tage selbst auf die Jagd, ist ein Unglück gewiss. Gebt Acht!