Heutzutage stellt die Burg Falkenstein das Idealbild einer Ritterburg dar. Die ganze Anlage ist ein einzigartiges Panorama, wunderschön anzuschauen und das Burgmuseum beherbergt wahre Schätze. Dies war jedoch nicht immer so…
Vor langer Zeit residierte der Schlangenkönig im Selketal, unterhalb der Burg Falkenstein. Sein Reich betrat man durch ein Schlupfloch unterhalb einer Mispel. Jäger beobachteten diese schillernde Kreatur, wie sie manchmal ihre Behausung verließ, um sich vor ihrer Höhle die vielen Opfergaben schmecken zu lassen. Den habgierigen Grafen von Falkenstein wurde zugetragen, dass dabei der Schlangenkönig jedes Mal seine wertvolle Krone auf einem hellen Tuch ablegt. Die beiden Grafen schmiedeten einen heimtückischen Plan: Sie schlachteten ein Rind und legten dieses vor dem Mispelbusch ab. An das weiße Tuch befestigten sie ein Seil und gingen unweit in Deckung. Es dauerte nicht lange, bis der Schlangenkönig herauskam, seine Krone auf dem weißen Tuch ablegte und zu essen begann. Plötzlich rissen die Grafen die Krone an sich, schwangen sich auf ihre Pferde und galoppierten davon…
Da sprang der Schlangenkönig auf, zischte wie wild und stoß einen grellen Pfeifton aus. Plötzlich wimmelte es überall von Schlangen. Sie kamen aus allen Löchern gekrochen und folgten den beiden Reitern bis zur Burg. Keine Mauern dieser Welt hätten diese Schlangenarmee aufhalten können und so wurden die beiden Grafen letztendlich aus ihrer Burg vertrieben. Burg Falkenstein war für lange Zeit ein unansehnliches Schlangennest. Erst dem Oberjägermeister Graf von der Asseburg gelang es den Schlangenkönig wieder zu besänftigen, die Schlangen aus den alten Gemäuern zu verscheuchen und die Burg Falkenstein wieder bewohnbar zu machen.
Wer Glück hat, kann vom Schlangenkönig einen Blick erhaschen, wie er rastlos um die Burg Falkenstein schleicht und seine Krone sucht. Denn bis heute ist diese verschollen geblieben…