Im 16. Jahrhundert lebte eine skurrile Figur in unserer Gegend, die an den Fürstenhöfen der Zeit im wahrsten Sinne „Narrenfreiheit“ genoss. Die Rede ist von Claus Narr, der bereits mit neun Jahren sein närrisches Handwerk ausübte. Er wurde älter und so kam zum beliebten Schabernack mit der Zeit tiefsinniger Wortwitz hinzu. Später wurde nicht nur um seinen närrischer Rat vielerorts gefragt, sondern man sagte ihm sogar hellseherische Fähigkeiten zu. So empfahl er dem Kurfürsten von Sachsen „Wasser“ nach Coburg bringen zu lassen… Später stellte sich heraus, dass die Veste Coburg am selbigen Abend in Flammen stand. Pfarrer Wolfgang Büttner aus Wolferstedt bei Mansfeld hat 1572 in Eisleben das Buch „Sechshundert sieben und zwantzig Historien von Claus Narrenn“ herausgeben, welches im 16. und 17. Jahrhundert ein regelrechter Bestseller wurde.
Claus Narr war auch ein geistreich-sarkastischer Kritiker der Kirche, was ihm letztendlich zum Verhängnis wurde… Er verstarb während der peinlichen Befragung mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht, denn sein Wunsch nach Rache wurde erhört! Sein Geist wandelt bis heute auf Erden und einigen wird bei einer Begegnung sicherlich das Lachen vergehen…